Im Wetterbericht kommt während den Sommermonaten oft der Begriff “Tagesgangwetter“ vor,bloss ist nicht bei jedem auf den ersten Moment klar,um was es überhaupt dabei geht.

Herrscht über Mitteleuropa eine flache Druckverteilung (die schwarzen Linien sind weit auseinander; weder ist ein Tief,noch ein Hoch ist für unser Wetter massgeblich verantwortlich,s.Beispiel unten) liegen wir sozusagen im Niemandsland.

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Was bedeutet nun das für unser Wetter? Und wie kommt nun der “Tagesgang“ zum Zuge?

Das Wetter macht aus den Zutaten die “rumliegen“ ein 3-Gängemenü,ein Tagesgangwetter-Menü und das geht so:

Der Morgen startet bereits recht mild mit meist blauem Himmel. Einzelne Restwolken und zum Teil noch nasse Strassen sind die einzigen Zeugen des Gewitter vom Vorabend.Nun heizt die Sonne in den Vormittagsstunden – die im fortgeschrittenen Sommerhalbjahr einen immer steileren Winkel aufweist – den Boden und die Luft kräftig ein.Durch das wird die feuchte Grundschicht aufgekocht,steigt empor und macht sich mit den ersten kleineren Wolkentürmchen, die sich anfänglich vor allem an den Berghängen bilden, bemerkbar.Dieser Prozess beschleunigt sich,je länger der Tag dauert und je länger die Sonne die feuchtheisse Suppe aufkocht.Aus den kleinen Wolkentürmchen bilden sich im weiteren Verlauf des Nachmittags grosse, eindrucksvolle und bedrohliche Gewitterwolken.Ist nun das Reifestadium erreicht, entladen sie sich diese in den späten Nachmittags- und frühen Abendstunden mit Blitz,Donner,Sturmböen und zum Teil mit Hagel.(Mehr über Gewitter hier).

Erwähnenswert: Durch die geringen Druckunterschiede herrscht in der Höhe nur wenig Wind.Deshalb kann es bei Gewittern – wenn auch am Boden Sturmböen vorherrschen – zu langsamen Verlagerungen kommen,ja zum Teil können Sie sogar ortsfest verharren und damit lokal grosse Regensummen verursachen.

Nach Sonnenuntergang geht die Energiezufuhr langsam verloren (die Sonne ist der Hauptakteur,der Brandbeschleuniger).Jedoch können sich die Gewitter bis in die erste Nachthälfte austoben, ehe sich die Wolken auflösen und die Sterne zum Vorschein kommen,als wäre nie was geschehen.Einzelne Nebelfelder können sich dabei bilden,deshalb, weil die Luft vom Regen derart stark abgekühlt wurde.Diese lösen sich dann am nächsten Morgen rasch auf,sobald die Sonne aufgeht.Und die einzigen Zeugen des vorabendlichen Tumults sind wiederum die einzelnen Restwolken und die noch nassen Strassen.Dieses Spiel wiederholt sich von Tag zu Tag oder gar Wochen,solange kein Hoch oder ein Tief unser Wetter klar in die Hand nimmt und den Luftdruck in Bewegung setzt.So bleibt eine flache Druckverteilung bestehen.Ist also im Wetterbericht die Rede von “Flacher Druckverteilung“ oder eben “Tagesgangwetter“, so wird dieser Wettertyp vorherrschen.

Das Tagesgangwetter oder das 3-Gänge-Menü in Bildern

Tagesgangwetter

 

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