Kaltlufteinbruch mit kräftigen Niederschlägen – Zwischenbilanz

Eine markante Kaltfront und eine Gegenstromlage löste zum Teil kräftige Niederschläge aus. Details dazu und wie es weiter geht erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Was ist bisher geschehen:

Nachdem es gestern Vormittag bereits erste Regenschauer gab, erreichte uns gegen Abend eine kräftige Kaltfront von Norden her und blieb über uns stationär stehen. Dabei fliesst seitdem am Boden kalte Luft aus Norden zu uns, während in der Höhe der Wind aus Südwesten weht und die Luft eher feuchtwarm ist. Schön zu sehen in der Satellitenanimation (rechtes Bild; zur Animation ins Bild klicken) ziehen die Wolken in den unteren Stockwerken nach Süden, während die Wolken weiter oben mit dem Südwestwind nach Norden ziehen. Die Schweiz war also seit gestern das Kampfgebiet zwischen warm und kalt. Die Grenze verlief genau über unseren Köpfen.

   

Diese Konstellation nennt sich „Gegenstromlage. Dabei gleitet die feuchtwarme Luft aus Süden auf die von Norden her fliessende Kaltluft auf, was zur ständigen Wolkenbildung und dementsprechend meist zu ergiebigen und langanhaltenden Regen führt. Der Schwerpunkt des aktuellen Ereignisses lag von der Zentralschweiz über Zürich, Schaffhausen und Thurgau. Und natürlich die Alpensüdseite.

In Amriswil fiel seit gestern Nachmittag rund 38.5 mm Regen (Stand 17.20 Uhr). Dabei regnete es fast pausenlos durch.

Das bodennah kalte Luft einsickerte sieht man schön an der Temperaturkurve. Noch kurz nach Mitternacht war es etwa 6 Grad warm. Danach sanken die Werte kontinuierlich. So reichte es um 11 Uhr nur gerade mal noch für rund 1 Grad. Dies zusammen mit der sogenannten Niederschlagsabkühlung – die bei kräftigem Regen bestens funktioniert und die Luft zusätzlich abkühlt –  sah man sogar Schneeflocken tanzen. Erst nach Niederschlagsende am Nachmittag „stieg“ die Temperatur nochmals leicht an.

Temperaturkurve seit Mitternacht 

 

Wie weiter?

 

Über Genua bildet sich nun ein weiteres Tief, das neue Regenwolken zuerst aus Südwesten, dann aus Nordosten zu uns führt. Die Zugbahn solcher Italientiefs sind immer etwas unberechenbar und können kurzfristig die Prognosen wieder über den Haufen werfen.

Dennoch: Es bleibt weiterhin trüb und nass. Vor allem in der Nacht auf Freitag und am Freitagvormittag kann es infolge einer weiteren Gegenstromlage nochmals zu kräftigem Niederschlag kommen.Nach aktuellem Stand fallen bis am Freitagabend nochmals 20 30 mm Regen, evtl. noch mehr. Dabei sind auch wieder Schneeflocken möglich, ein Schäumchen würde ich nicht gänzlich auschliessen…

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