Frostarten

Vor allem zum Frühlingsbeginn und in den Herbstmonaten ist Frost für Landwirte, Gemüsebauern aber auch für Heimgärtner ein Thema. Dann wenn nämlich in der Übergangszeit Winter/Frühling respektive Herbst/Winter noch Pflanzen im Freien stehen und Ihnen Frost zur Gefahr wird. Zur Winterzeit gehört Frost selbstverständlich dazu, weshalb dann auch in den meisten Wetterdiensten nicht mehr davon gewarnt wird.

Über Boden- und Hüttenfrost

Frost ist nicht gleich Frost. Wir unterscheiden zwei verschiedene Frostarten. Dabei spielen die zweierlei Messarten sowie das Verhalten der Temperatur eine Rolle.

Bodenfrost

Frost und in dem Fall Frost in Bodennähe entsteht in den immer länger werdenden Nächten dann, wenn die Böden gut abstrahlen und somit auskühlen können. So wie tagsüber zuerst der Boden durch sogenannte Strahlungswärme der Sonne erwärmt werden, so beginnt sich der Boden in den Nächten als erstes auszukühlen. Bei klaren, windschwachen Verhältnissen herrschen die optimalsten Bedingungen, dann wenn keine Wolken die Abstrahlung verhindern. Bodenfrost bedeutet nicht im allgemeinen Frost. Den wenn auch in Bodennähe (5 cm über Boden) Minusgrade verzeichnet werden, können in der gleichen Zeit auf 2 m Höhe die Temperaturen immer noch im positiven Bereich liegen.

Wir wissen also: Für Bodenfrost wird die Temperatur 5 cm über unbewachsenem Erdreich gemessen. Nicht immer muss zwingend auch auf 2 m Höhe mit Frost gerechnet werden wenn Bodenfrost herrscht.

 

Erweiterung an der Messstation Amriswil

Um noch detailliertere Messwerte zu erreichen, wurde die Wettermessstation Amriswil erst kürzlich um einen Sensor erweitert. Eine Temperatursonde misst von Herbst bis Frühling tagtäglich die Temperatur 5 cm über Boden. Ersichtlich sind diese unter www.amriswilerwetter.ch/temperaturluftfeuchtigkeit/  oder auch www.amriswilerwetter.ch/tabellenstatistik/. 

 

 

Hüttenfrost

Der Begriff stammt aus früheren Zeiten, als die 2-m-Temperatur noch in einer Wetterhütte gemessen wurde. Damals gab es keine automatische Messanlagen; es wurde noch von Hand 3x täglich am Thermometer abgelesen. Um z.B. direkte Sonneneinstrahlung auf das Thermostat zu verhindern, welches die Messung verfälschen könnte, wurden die Messgeräte in belüftete Holzhütten auf 2 m Höhe installiert und mit einer kleinen Treppe versehen. So konnte der Wetterbeobachter die täglichen Messungen vornehmen. Heute wird dies  – obwohl alles oder zumindest vieles automatisiert wurde – manchmal noch als Hüttenfrost oder dann umgangssprachlich als Frost bezeichnet. Auch hier ist der Vorgang gleich wie beim Bodenfrost, in klaren Nächten kühlt der Boden zuerst ab und dieser gibt dann die Kälte an die darüberliegende Luft weiter bis irgendwann auch auf 2 m Höhe die Temperaturen in den Minusbereich fallen.

 

Die Grafiken in Animation

 

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