Die windigen Zeiten beginnen

Jetzt wo die Nächte wieder länger und die Tage kürzer werden kommt die Zeit wo auf dem Nordatlantik die Tiefdruckmaschinerie zum laufen beginnt. Dies deshalb weil die Grenze von warmer und kalter Luft – der sogenannten Luftmassengrenze – sich nach Süden bewegt. Die Sonne scheint nicht mehr im spitzen Winkel auf uns, insbesondere auf der Nordhalbkugel ist es schon wieder länger dunkel und es sammelt sich dort je länger je mehr Kaltluft an.Trifft diese dann auf die tropisch warme Luft weiter südlich, entstehen an dieser Grenze Tiefdruckgebiete die sich dann zum Teil in Sturmtiefs weiterentwickeln. Das Gefühl täuscht aber nicht, dass wir in den vergangenen Jahren von heftigen Herbststürmen verschont blieben. Die Zone kräftiger Entwicklungen liegt in einem Steifen von Grossbritannien über Norddeutschland und Skandinavien, während wir „nur“ gestreift wurden. Dennoch rüttelt es ab und an auch bei uns an den Fensterläden.

Manchmal sind es aber nicht einmal die eigentlichen Sturmtiefs die bei uns eine grosse Rolle spielen. Vielmehr sind es die Randentwicklungen bei solchen, die bei uns das Sagen haben und Interessant sind. So auch im aktuellen Fall:

Die Rede ist vom Sturmtief „Sebastian“, dass sich aktuell über Grossbritannien entwickelt und unter weiterer Vertiefung nach Skandinavien zieht. Und ehrlich gesagt: Für diese Jahreszeit ist es schon ganz schön kräftig! Aber „Sebastian“ selbst spielt für unsere Region eigentlich nur eine Nebenrolle.

Der Wind wird durch Ihn am Mittwoch in der zweiten Tageshälfte deutlich auffrischen, z.T. bereits mit kräftigen Böen von 40 – 70 km/h, dies mit einer Warmfront im Schlepptau. Vor allem aber wird er in Norddeutschland und den Nachbarstaaten ordentlich um die Ohren pfeifen. Für uns ist aber vielmehr das was hinter „Sebastian“  bzw. nebenher passiert viel spannender: Und zwar entwickelt sich Rande eine Welle, einen Randläufer der die Kaltfront im Gepäck hat wo uns am Donnerstagvormittag erreicht. Diese wird beim Eintreffen z.T. stürmische Winde zur Folge haben. Die Modelle gehen aktuell von 50 – 80 km/h , dies für die Region Oberthurgau.

Auf den Bodendruck-Karten ist diese Randentwicklung auf den ersten Blick kaum auszumachen.

Eine  Blick auf eine andere Karte, der Vorticity-Karte (zeigt die Verwirbelungen an) sieht man schön den eigentlichen Übeltäter.

 

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